Unser Zeichen für Zusammenhalt: 

Als Beitrag zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus haben wir innerhalb der AG „Toleranz“ überlegt, wie wir an unserer Schule ein Statement gegen Ausgrenzung und Hass setzen können. Die Schüler*innen hatten die Idee, dass wir anhand von bunten Handabdrücken zeigen wollen, dass wir alle gleich sind und zusammenhalten. Dafür stehen die bunten Handabdrücke: die Hautfarbe sowie die Herkunft der Gestalter*innen bleiben im Verborgenen und somit sind sie ein Zeichen für die Gleichheit aller Menschen.

Für Würde und Toleranz

Grafitti-Projekt auf dem Orange Blossom Gelände

In diesem Jahr fand das gemeinsame Projekt mit dem Paten, Rembert Stiewe, auf dem Festival Gelände des Orange Blossom Special statt.

Mit einer Künstlerin aus Köln wurde im Vorfeld über Videokonferenzen mit den Teilnehmenden der Toleranz AG das Projekt abgestimmt. Gemeinsam wurde herausgearbeitet welches Thema künstlerisch dargestellt werden sollte. Die SchülerInnen einigten sich auf das Thema „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Aus dieser Idee entwarf die Künstlerin eine Skizze, die sie dann zwei Tage vor dem Festival den SchülerInnen präsentierte.

Im Anschluss konnten sich die SchülerInnen mit Unterstützung der Künstlerin Laduka (Teresa Herzog) an den Spraydosen austesten. Ihnen wurden die unterschiedlichen Techniken, Caps und das Anfertigen von Stencils erklärt und gezeigt.

Es entstand ein beachtliches Kunstwerk sowie eine Wand mit den Unterschriften (sogenannte Tags) der SchülerInnen.

41 weiße Rosen für Nazi-Opfer bei Gedenkveranstaltung der Sekundarschule Beverungen

Jahr für Jahr nehmen die Schüler der Sekundarschule Beverungen den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, zum Anlass, an die Beverunger Opfer des Nazi-Regimes zu gedenken. In einer eindringlichen Veranstaltung machten sie darauf aufmerksam, welche Auswirkungen Hitlers Politik auch auf Beverungen hatte.
Organisiert wurde die Gedenkveranstaltung auf dem Beverunger Kellerplatz von der SV mit ihren Vorsitzenden Emir Kiyatcig und Theresa Potthast und der Betreuungslehrerin Annette Hennemann sowie der Toleranz AG mit der Sozialarbeiterin Katja Hermneuwöhner, dem Sozialarbeiter Justus Haack sowie Schulpfarrer Wolfgang Neumann.
In diesem Jahr erinnerten die Jugendlichen an drei Stationen an das Leben, an das Leiden und an das Schicksal der jüdischen Mitbürger von Beverungen. Los ging es auf dem Kellerplatz. Dort erinnerten sie an die jüdischen Mitbürger, die in der Weserstadt lebten und sie prägten. Zur Zeit der Machtergreifung der Nazis lebten in Beverungen 80 jüdische Beverunger und waren gut integriert. Zwei Metzgereien, zwei Textilgeschäfte, drei Manufakturwarengeschäfte, eine Gemischtwarenhandlung, eine Getreide- und Eisenwarenhandlung, eine Fellhandlung und zwei Holzfabriken wurden von ihnen dort betrieben.
An der zweiten Station an der Weser erinnerten die Schüler daran, was in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 in Beverungen geschah. Es kam zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen jüdische Bürger sowie gegen die Synagoge und gegen jüdische Wohn- und Geschäftshäuser. Leopold Rosenstein wurde in der Nacht mehrmals in der Weser untergetaucht. Alle jüdischen Männer wurden unter Tritten und Schlägen in der ungeheizten Waschküche hinter dem Rathaus gebracht und eingesperrt.
In der Grotte des Rathauses war die dritte und letzte Station. Hier gedachten die Schüler den Beverunger Opfern des Holocaust. Zur Zeit der Machtergreifung lebten in Beverungen 80 jüdische Mitbürger. 24 von ihnen ergriffen frühzeitig die Flucht und wanderten aus. 41 starben in den Vernichtungslagern der Nazis.
Die Schüler verlasen die Namen der Opfer und legten für jedes eine weiße Rose um eine Kerze. Von den deportierten Beverungern überlebten nur drei, darunter auch Leopold Rosenstein, der als einziger wieder nach Beverungen zurückkehrte.
Aus der Katastrophe wurden in Deutschland Konsequenzen gezogen und im Artikel 3 des Grundgesetzes formuliert. Am Ende spielten die Sekundarschüler den Lindenberg-Song „Komm, wir ziehen in den Frieden” als Mahnung vor.
Zahlreiche Beverunger Bürger waren auf den Kellerplatz gekommen. Bürgermeister Hubertus Grimm fand am Ende der Veranstaltung lobende Worte für die Initiative der jungen Leute, die mit ihrer Aktion den Blick auf kommende Gefahren schärfen und Orientierung für die Zukunft geben wollten.

Kein Platz für Rassismus!!

Auf Initiative des Paten Rembert Stiewe sollten im Schuljahr 2021/22 zwei Bänke „ohne Platz für RassistInnen“ entstehen.

Dazu wurde mit Hilfe der Zimmerei Marx aus rohen Eichenbohlen die Bretter für die Sitz- und Rückenfläche erstellt. Die Firma Kronenberg produzierte die Stahlkonstruktion für die Füße der Bank. Die Tischlerei Marx kümmerte sich um die professionelle Beschriftung.

Bei der Bearbeitung der Bohlen konnten die SchülerInnen der Toleranz AG tatkräftig unterstützen.

Es wurden zwei Bänke angefertigt, wovon eine auf dem Festival Gelände des Orange Blossom Specials steht, die andere im Eingangsbereich der Sekundarschule.  

Nach dieser Aktion entstand in der Arbeitsgemeinschaft der Wunsch jährlich ein Projekt gemeinsam mit dem Paten durchzuführen.

Gedenkveranstaltung am 27.01.2022

Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit 21 Jahren bereits erinnert die Sekundarschule anlässlich des bundesweiten Gedenktages mit einer öffentlichen Veranstaltung an die Schicksale der Beverunger Juden. „Wir haben exemplarische Erinnerungsstationen vorbereitet, wo wir über die Pogromnacht, die Beverunger Synagoge und die jüdische Familie Uhlfelder informieren“, erklärte Schülersprecher Kevin Stürznickel (16) am Donnerstagabend. Schließlich wurden die Namen der 41 von den Nazis ermordeten Beverunger Juden verlesen und für jeden von ihnen eine weiße Rose abgelegt. Rund 50 Schülerinnen und Schüler sowie weitere Gäste nahmen an der Veranstaltung teil.

Film zur Auszeichnung „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“

Mit der Firma Mad Eye wurde ein toller Film der Sekundarschule im Dreiländereck über die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erstellt.

Freuen sich über den Titel zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“: (v. l. n. r.) Rembert Stiewe (Pate), Karl-Heinz Göhmann (stellv. Schulleitung), Klaus Oppermann (Schulleiter), Katja Hermneuwöhner (Dipl. Pädagogin und Leiterin der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“), Freya Gittel (ehemalige Sozialpädagogin und Mitbegründerin der AG), Rüdiger Gleisberg (Regionalkoordinator „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“), Justus Haack (Schulsozialarbeiter) und die Schüler*innen der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Foto: Judith Hüsken, 2020/21