Gedenkveranstaltung der Toleranz-AG und der SV für die Opfer des Nationalsozialismus
„Wir sind verantwortlich für das, was aus der Geschichte wird. Was wird aus der Geschichte?“
Dieses Zitat prägte die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus, die am 27.01.24 stattfand und von der Toleranz-AG sowie der SV der Sekundarschule Beverungen organisiert wurde.
Roman Herzog hat 1996 den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Im Zentrum der Gedenkveranstaltung standen in diesem Jahr drei Frauen aus Beverungen, die unterschiedliche Schicksale im Kontext des Nationalsozialismus erlebten.
Else Grünewald, die mit ihrer Familie frühzeitig nach Argentinien ausgewandert ist, um dem nationalsozialistischen Terror zu entkommen.
Martha Mannsbach, die mit ihrem Mann ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Sie überlebte.
Margarethe Rose, die nach Riga deportiert und dort ermordet wurde.
Diese drei Frauen und ihre persönlichen Geschichten wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Toleranz-AG und der SV, demzufolge von Maxine Voigt (9a), Aiyana Gelsdorf (9a), Kira Dadajanova (9b), Lea Marie Frautschi (9c), Marie Kröger (9c), Tolga Aydin (9c), Demalji Toplica (9c), Shirin Böker (9c), Fynn Reen (10b), Emma Schäfer (10b), Elise Kopp (10a), Nora Wieners (10a) vorgestellt. Sie haben die Gedenkveranstaltung gemeinsam mit Frau Hermneuwöhner, Herrn Neumann, Herrn Haack und Frau Hennemann vorbereitet. Gedankt wurde auch den weiteren Organisatoren der Veranstaltung: dem Ortsheimatpfleger Christoph Reichardt sowie Roger van Heynsbergen.
Auch wenn die drei Frauen Martha Mannsbach, Else Grünewald und Margarethe Rose im Mittelpunkt standen, wurde im Rahmen der Gedenkveranstaltung die Erinnerung an die Namen der weiteren Verstorbenen durch den Nationalsozialismus lebendig gehalten. Die jüdische Gemeinde in Beverungen umfasste zur Zeit der Machtergreifung 80 Personen. 24 von ihnen ergriffen frühzeitig die Flucht wie Else Grünewald mit ihrer Familie und wanderten nach Frankreich, in die Niederlande, nach Palästina, Südamerika, Afrika und in die USA aus. 41 starben in den Vernichtungslagern.
Für jeden dieser Namen wurde jeweils eine weiße Rose um eine brennende Kerze gelegt.
Um nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft noch eine Erinnerung an die drei Frauen und an alle Opfer der NS-Zeit zu schaffen, wurde die neue Gedenktafel im Martha-Mannsbach-Ring enthüllt. Auf dieser sind noch viele weitere Informationen zu den Geschichten zu finden.
In der Rede des Bürgermeisters Hubertus Grimm wurden dann die aktuellen Beobachtungen hinsichtlich der scheinbar wieder aufkeimenden Fremdenfeindlichkeit thematisiert. Es wurde betont, dass sich die demokratische Gesellschaft bei der Gestaltung der Zukunft nicht raushalten darf. Dass jeder von uns in der Lage ist, die Welt ein bisschen besser zu machen, wurde durch das abschließende Lied „Heal the world“ von Michael Jackson verdeutlicht.