Passend zum zweiten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel fand am 7. Oktober 2025 ein besonderes Z(w)eitzeugengespräch am Gymnasium Beverungen in Zusammenarbeit mit unserer Schule statt. Zu Gast war Herr Uhlfelder, der dem zehnten Jahrgang eindrucksvoll über die bewegende Geschichte seiner Familie berichtete.

Seine Mutter, Ruth Grünewald, stammte aus Beverungen und war als Jüdin während des Nationalsozialismus schweren Verfolgungen ausgesetzt. Auch sein Vater, ein Berliner Jude, überlebte diese Zeit unter schwierigsten Umständen. Herr Uhlfelder las aus dem Tagebuch seiner Mutter und gab den Schülerinnen und Schülern einen persönlichen Einblick in das Schicksal seiner Familie, das exemplarisch für viele jüdische Familien während und nach der NS-Zeit steht.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die sogenannte „Rattenlinie“ – Fluchtwege, über die zahlreiche Nationalsozialisten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Südamerika, insbesondere Argentinien, entkamen. Herr Uhlfelder schilderte eindrücklich, wie Täter unbehelligt weiterleben konnten, während die Opfer mit den Folgen der Verfolgung kämpften.

Das Gespräch bot nicht nur historische Informationen, sondern regte auch zu wichtigen Fragen über Erinnerungskultur, Verantwortung und den gegenwärtigen Umgang mit wachsendem Antisemitismus an. 

Wir danken Herrn Uhlfelder herzlich für seine Offenheit und Bereitschaft, seine Familiengeschichte mit uns zu teilen. (MueJ)