Die Sekundarschule wird zum Museum – Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ zeigt das vielfältige jüdische Leben in NRW vor der Zeit des Nationalsozialismus
Wer waren Ellen Tarlow, Gottfried Fuchs, Moritz Rülf oder Rosa Rosenthal? Die Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ der Bezirksregierung Detmold gibt darauf eindrucksvoll eine Antwort. Anhand von Einzel- und Familienbiographien lernen die Schülerinnen und Schüler jüdisches Leben auf dem Land und in den Städten des heutigen Nordrhein-Westfalens in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts kennen. Zahlreiche Arbeitsmaterialien (z. B. Biographiekarten und Fotografien) vermitteln einen Eindruck vom Alltag dieser Menschen, die häufig geachtete Mitbürgerinnen und -mitbürger waren, und dennoch schon vor 1933 mit zahlreichen Anfeindungen zu kämpfen hatten.
Ergänzt wird die Ausstellung der Bezirksregierung durch Aufsteller des Gymnasiums Beverungen. Diese zeigen Schicksale von ehemaligen jüdischen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern in unserer Stadt. Drei Klassen des zehnten Jahrgangs besuchten die Ausstellung am ‚Tag der Gemeinschaft und Courage‘ und entdeckten in einem Stadtrundgang, wo sich Spuren jüdischen Lebens in Beverungen finden. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule haben noch bis zu den Herbstferien die Möglichkeit, die spannenden Lebensläufe zu erkunden, die leider sehr häufig vor 1945 in Konzentrations- und Vernichtungslagern ein Ende fanden. Umso mehr soll ihr Schicksal uns erinnern, wohin Vorurteile, Fremdenhass und Antisemitismus führen können! (MueJ)